Sind wir eigentlich politisch? Und was bedeutet „politisch sein“ überhaupt?

Wie viel politisches Bekenntnis ist notwendig, ab wann schränkt es uns ein?

Seit einem halben Jahr beschäftigen uns diese Fragen. Wir haben uns deshalb sogar richtig gestritten – es scheint also wichtig zu sein. Auf dem vergangenen Vereinstreffen haben wir die Fragen in einer extern moderierten Diskussion aufgegriffen. Auf das Ergebnis sind wir alle stolz: Ein ausformuliertes politisches Selbstverständnis, ein Bekenntnis zur politischen Dimension unserer Arbeit. Wir haben um Formulierungen gefeilscht und auch mal 30 Minuten nur über das Wort „Solidarität“ diskutiert. Und das war auch gut so! Denn diesen Text konnten wir im Konsens beschließen:

„Die Notwendigkeit unserer humanitären und bildungspolitischen Arbeit ergibt sich aus den Versäumnissen verantwortlicher politischer Akteure zur Wahrung der Menschenrechte, insbesondere der Rechte flüchtender Menschen. Wir versuchen, diese Themen in den Fokus gesellschaftlicher und politischer Aufmerksamkeit zu rücken. Deshalb verstehen wir uns als politischer Akteur und möchten auch als solcher wahrgenommen werden.

Innerhalb des Vereins bringen wir zu einigen Themen unterschiedliche Meinungen mit. Wir beschränken uns als Verein daher auf die Menschenrechte als Basis unserer gemeinsamen Überzeugung. Darüber hinaus vermeiden wir Aktionen, Veröffentlichungen, Solidarisierungen sowie konnotierte Sprache und Methoden im Namen des Vereins, die eine weitere Einordnung im politischen Spektrum nahelegen.

Im Sinne des Beutelsbacher Konsenses möchten wir im Rahmen unserer Bildungsarbeit den meinungsbildenden Prozess nicht einschränken und im Interesse der Kontroversität die Darstellung gegensätzlicher Meinungen fördern. Dafür nutzen wir beispielsweise unseren Blog, sowie Workshops und andere Bildungsangebote.“

Verfasst von Martin

Kategorien: Allgemein

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