Hallo {name},

diesen Herbst wechseln sich die letzten warmen Sonnenstunden mit tristem Dauerregen ab. Die Tage werden kürzer und wir verbringen wieder mehr Zeit zuhause. Wie schön, dass es nun einen Raum für unseren Verein gibt! Die letzten Monate ist viel passiert und gleichzeitig gibt es für die kommenden Wochen schon einige Pläne. Zeit, dich mit einem Newsletter auf dem Laufenden zu halten.

Neues aus dem Verein

Anfang Juli haben wir in Könnern unsere diesjährige Mitgliederversammlung abgehalten. Dabei haben wir unter anderem einen neuen Vorstand gewählt (herzlichen Glückwunsch an der Stelle an Paula, Lena und Martin) und uns gegenseitig auf den aktuellen Stand in den Arbeitskreisen gebracht.


                          Acht weiße, junge Menschen sitzen zusammen auf einer Mauer und schauen in die Kamera.
Große Neuigkeiten gibt es aus der Wurzner Straße in Leipzig. Hinter unserer Vereinsadresse verbirgt sich nun nicht mehr nur ein Briefkasten, sondern ein richtiges Rigardu-Büro! Durch den Auszug der Vormieter*innen wurden die Räume im April frei und zusammen mit der Leipziger Sea-Watch-Gruppe haben wir ein kleines Gemeinschaftsbüro gegründet, in dem unsere haupt- und ehrenamtlich Aktiven arbeiten können und das wir für Besprechungen und kleine Veranstaltungen nutzen. Ebenfalls Grund zur Freude löste ein Brief des Finanzamts im Mai aus: Unsere Gemeinnützigkeit, die die Grundlage für einen Großteil unserer Arbeit ist, wurde ein weiteres Mal bestätigt!

Politische Bildung

Unser Bildungsangebot kommt gut an und wir konnten der Nachfrage nach Workshops und Projekttagen zuletzt fast nicht mehr nachkommen. Daher fand vom 20.-22. Mai unsere erste Schulung für neue Referent*innen statt. 17 motivierten Teilnehmenden hat das Wochenende die Möglichkeit gegeben in unsere Bildungsarbeit reinzuschnuppern und unseren Arbeitskreis kennenzulernen. Neben einer inhaltlichen Einführung und dem Ausprobieren von interaktiven Methoden aus unseren Workshops stand vor allem der persönliche (Erfahrungs-)Austausch im Vordergrund. Außerdem haben wir begonnen uns mit diskriminierungssensibler Bildungsarbeit zu beschäftigen und damit einen Prozess begonnen, den wir seit der Schulung weiterverfolgen. Dank Tischtennisplatte und abendlichem Lagerfeuer bestand auch Raum zum entspannten Kennenlernen außerhalb des Arbeitsraums. Viele der neuen Teamenden haben bereits bei Projekttagen hospitieren können und wir freuen uns auf viele tolle Workshops mit neuen Gesichtern.


                          Eine Gruppe junger Leute steht in einem Halbkreis vor einem Haus unter freiem Himmel.



                          Mehrere junge, weiße Menschen sitzen an einer Tischtennisplatte unter freiem Himmel und machen sich Notizen.
(Förderhinweis zur Schulung: Diese Maßnahme wurde finanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.)

Um unsere Workshopinhalte und Lernziele an den aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand anzupassen und uns ein externes Feedback zu Methoden einzuholen, besuchten einige aktive Rigardus Fortbildungen anderer Bildungseinrichtungen. Dazu zählten die Veranstaltungen "Was' los, Deutschland!? - Zum Umgang mit antimuslimschem Rassismus" vom Verein ZEOK und "Kritisch weiße Impulse - Workshop für eine rassismussensible Praxis" vom Kribi-Kollektiv für politische Bildung.

Auch die Vernetzung in Sachsen läuft auf Hochtouren: Ende Juni nahmen zum Beispiel ein paar Rigardus beim Informationstag der FREIDAYs-Initiative teil, die eine Zukunftswerkstatt an Schulen etablieren möchte und an diesem Tag Lehrpersonal sächsischer Schulen, Projektmitarbeiter*innen der Initiative und externe Bildungsträger zusammenbrachte. Außerdem waren wir beim sächsischen Regionaltrefffen von "Schule ohne Rassismus".


                          Neun weiße, junge Menschen sitzen in einem Raum mit Büchern und einem Kamin und unterhalten sich in Kleingruppen im Rahmen eines Workshops.
Unsere neue Online-Bildungsreihe "Grenzgänger*innen", die auf unseren Social Media-Profilen (Facebook @rigardu und Instagram @rigardu_ev) zu finden ist, beschäftigt sich mit Räumen, in denen Menschen Staatsgrenzen durch das Überqueren eben dieser herausfordern und behält dabei stets die Frage im Hinterkopf, wer eigentlich das Recht hat sich in unserer Welt frei zu bewegen und wer nicht.

Durch erfolgreiche Anstrengungen der Fundraising-AG und bewilligte Förderanträge kann Kai seit Oktober als Bildungskoordinator auf Minijobbasis den ehrenamtlichen Arbeitskreis unterstützen. Seine Aufgaben sind vor allem die Kontaktaufnahme und -pflege mit Schulen und anderen Bildungsträgern sowie die Organisation der einzelnen Veranstaltungen und Koordination der Teamenden. Ein Teil der Unterstützung kommt von #ClimateOfChange. Gemeinsam ist es das Ziel, 15 Workshops zum Thema "Klimakrise als Fluchtursache" bei sächsischen Bildungsträgern durchzuführen, um so das Thema stärker in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Durch die Unterstützung können wir das Workshop-Angebot kostenfrei anbieten. Wenn du eine Idee hast, wo ein solcher Workshop stattfinden könnte, schreib eine Mail an bildung@rigardu.de.

Was uns bewegt

Seit der Eskalation des seit einigen Jahren herrschenden Krieges zwischen der Ukraine und Russland beherrschen Neuigkeiten aus dem Kriegsgeschehen, Diskussionen über Waffenexporte und die hohe Anzahl flüchtender Menschen aus der Kriegsregion die Berichterstattung in Deutschland. Sowohl in der deutschen Zivilgesellschaft, als auch in deutschen Institutionen zeigt sich vielerorts eine enorme Hilfsbereitschaft für die geflüchteten Menschen. So begrüßenswert dieses Engagement ist, darf nicht übersehen werden, dass diese Hilfsleistungen keineswegs allen Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet gleichermaßen zustehen. Es existieren stattdessen unterschiedliche Vorgaben, die sich unter anderem an dem Vorliegen einer ukrainischen Staatsbürgerschaft unterscheiden. Zusätzlich sehen sich nicht-weiße Geflüchtete auch bei Hilfsträgern und in Aufnahmezentren mit Alltagsrassismen konfrontiert. Deutschlandfunk lieferte im Mai einen interessanten Beitrag zu dieser Problematik.


                          Screenshot eines Artikels mit dem Titel: Eine EU-Richtlinie und ihre Auswirkungen, Unmut über ungleiche Behandlung von Kriegsflüchtlingen
Das waren die neusten Nachrichten aus unserem Verein. Auch wenn die aktuelle politische Großlage uns nicht sonderlich optimistisch stimmt, hoffen wir auf eine baldige Beendigung des Ukraine-Krieges und eine humanitäre Behandlung und Perspektive für alle Flüchtenden und Geflüchteten! Außerdem denken wir an die mutigen Menschen im Iran, die gerade ihr Leben riskieren, um für Selbstbestimmung und gleiche Rechte für alle zu kämpfen.

Bleib gesund und mit den besten Grüßen aus Leipzig,
Deine Rigardus
Rigardu e.V.
Wurzner Straße 34
04315 Leipzig
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