Hallo {name},

im Grau des herannahenden Winters reflektierten wir, was im letzten halben Jahr passiert ist. Herausgekommen ist der letzte Newsletter für dieses Jahr. 

Neues aus dem Verein

Als erstes sollte das Vereinstreffen Ende September genannt werden. Acht Rigardus trafen sich für ein Wochenende in Oschatz zwischen Leipzig und Dresden und zelebrierten nicht nur das erste Vereinstreffen seit einem Jahr, das zudem ohne weitere Kontaktbeschränkungen stattfinden konnte, sondern auch den fünften Geburtstag des Vereins! Am Lagerfeuer packten wir die eine oder andere Erinnerung aus den letzten Jahren aus und fragten uns, was in den nächsten fünf Jahren kommen wird. 


                          Acht weiße, junge Menschen sitzen und stehen zusammen und schauen in die Kamera.



                          Mehrere junge, weiße Menschen sitzen an einem Tisch unter freiem Himmel, einige heben die Hand zur Abstimmung.

Politische Bildung

Anfang November traf sich der Arbeitskreis (AK) Politische Bildung in Leipzig für ein ganzes Wochenende, um in Präsenz und mit viel Zeit mal wieder ein paar strukturelle Fragen zu klären. Das gemeinsame Wochenende war sehr produktiv: Wir besprachen noch einmal drei Workshop-Konzepte zu den Themen „Vorurteile und Diskriminierung“, „Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen“ und „Klimawandel als Fluchtursache“ und probierten Methoden aus. Zudem haben wir generelle organisatorische Rahmenbedingungen des AK besprochen. So sind Verantwortlichkeiten und Ansprechpersonen nun unter anderem in AGs strukturiert, beispielsweise die AG Koordination, AG Fundraising, AG Vernetzung & Veranstaltungen und noch einige mehr. 


                          Mehrere junge, weiße Leute sitzen an einem Tisch zusammen. Auf dem Tisch sind Büroartikel, Laptops und Teetassen abgestellt.
Natürlich führen wir weiterhin Workshops durch. So fanden im September, Oktober und November noch mehrere Workshops in Präsenz statt. Durch die sich verschärfende Covid19-Situation müssen wir schauen, wie es mit Präsenz-Workshops weiter geht, allerdings haben wir auch schon einige Termine und Anfragen für Online-Workshops in den nächsten Monaten.

Der Arbeitskreis möchte außerdem gerne seinen Teamendenpool vergrößern und ist dafür auf der Suche nach Referent*innen für die Durchführung von Online-Workshops oder Veranstaltungen im Raum Leipzig. Die Einarbeitung erfolgt durch unsere erfahreneren Teamenden, spezielle Vorerfahrungen sind nicht nötig. Wenn du mehr Infos dazu bekommen möchtest, schreib uns gerne an bildung@rigardu.de und leite den Aufruf auch gerne an Bekannte weiter.

Border Violence Monitoring Network

Auch das Border Violence Monitoring Network (BVMN) konnte sich Mitte Oktober „offline“ in Zagreb, Kroatien, treffen. Es war das erste Mal seit Gründung des Netzwerks, dass sich fast alle Mitgliedsorganisationen für ein Wochenende trafen und sich teilweise zum ersten Mal abseits von Zoom kennenlernten. Durch die Ausbreitung des Corona-Virus mussten die letzten geplanten Treffen immer wieder verschoben werden. Neben inhaltlichen Diskussionen und Zukunftsplanungen war es allen dementsprechend wichtig, sich einfach besser kennenzulernen und mehr von den jeweiligen Organisationen zu hören. 

Zwei Mitgliedsorganisationen des Netzwerks konnten im November einen großen Erfolg vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verzeichnen. Are You Syrious und das Center for Peace Studies erreichten im Fall des sechsjährigen afghanischen Mädchens Madina, die im Jahre 2017 bei einem Pushback an der kroatisch-serbischen Grenze von einem Zug erfasst wurde und daraufhin verstarb, dass der Gerichtshof die illegale Praxis der kroatischen Polizei anerkannte. Die Anerkennung gibt der Familie und ihrer Klage zwar Recht, wird ihnen aber auch nicht ihre Tochter zurückbringen. Das Sterben an den Grenzen der Europäischen Union bleibt weiter eine Realität, der wir uns täglich erinnern sollten. 

Was uns bewegt

An der polnisch-belarussischen Grenze trägt sich gerade eine politische und humanitäre Katastrophe zu. Flüchtende werden als Reaktion auf EU-Sanktionen von der belarussischen Regierung bewusst als Druckmittel benutzt und damit entmenschlicht. Mittlerweile ist die Grenze von polnischer Seite aus verstärkt und Flüchtende werden mit gewaltvollen Methoden wie Tränengas und Wasserwerfern vom Übertritt abgehalten. Auch Pushbacks sind an der Tagesordnung. Bis Ende November sind bereits 11 Menschen in der Grenzregion umgekommen. Bei niedrigen Temperaturen und der Abschottung des Grenzstreifens von der Außenwelt (Journalist*innen und Helfenden wird kein Zutritt gewährt) werden wissentlich viele Menschen gefährdet. Die Deutsche Welle berichtet in einer seltenen Reportage von der Grenze.


                          Screenshot eines Artikels über Migration mit dem Titel: Meinung: Das Sterben an Polens Ostgrenze ist ein neuer Tiefpunkt für die EU
Es zeigt sich, dass uns die humanitäre Missstände in Bezug auf die Situation von Menschen auf der Flucht wahrscheinlich auch die nächsten fünf Vereinsjahre weiter bewegen werden. Dabei ist Rigardu auf Spenden angewiesen. Anfang Dezember ist eine Spendenkampagne (Link zum PDF) gestartet, mit der wir neue Fördermitglieder und Dauerspender*innen gewinnen möchten, um Rigardus Engagement langfristig aufrecht erhalten zu können. Der Spendenaufruf darf sehr gerne an interessierte Personen weitergeleitet werden. Alles Infos zum Spenden und zur Mitgliedschaft wie gewohnt auch hier.
Wir wünschen eine schöne Adventszeit!
Deine Rigardus
Rigardu e.V.
Wurzner Straße 34
04315 Leipzig
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