Wir sind wieder unterwegs! Am 23.07. sind Henry und Elena mit unserem voll gepackten Rigardu-Bus in Como in Italien angekommen. Como liegt direkt an der Grenze zu der Schweiz, in der Nähe von Mailand. Da es bisher nur ein paar Zeitungsartikel über die Lage in Como gibt, wollten wir mehr über die Situation vor Ort erfahren und haben uns daher entschieden, erstmal zu erkunden, wie nötig dort Hilfe gebraucht wird.

Etwa 200 Menschen schlafen momentan in den Parks von Como. Etwa 35 Prozent davon sind Kinder oder Jugendliche. Viele von ihnen kommen aus Ländern in Afrika. Sie versuchen durch die Schweiz in andere europäische Staaten zu kommen. Die Schweiz sendet jedoch jede/n zurück, der/die nicht in der Schweiz Asyl beantragen will. Ähnlich ist es bei der Grenze zu Frankreich. Dadurch hängen immer mehr Menschen in Italien fest, die nur Asyl in Italien beantragen oder sich für das Relocation Programm bewerben können. Asyl in Italien hat sehr geringe Erfolgschancen und beim Relocation Programm gibt es mittlerweile Wartezeiten bis zu einem Jahr. Versorgt werden die Menschen vor Ort gerade über die Caritas. Es werden Sachspenden benötigt aber ansonsten ist Lage stabil.

Danach ging es weiter nach Mailand, wo momentan auch viele flüchtende Menschen festsitzen. Dort haben wir mit den dortigen Hilfsorganisationen gesprochen und von den flüchtenden Menschen eine Überblick über die Situation vor Ort bekommen. Etwa 3 000 Menschen halten sich momentan in Mailand auf. Viele davon konnten in staatlichen Einrichtungen unterkommen, einige müssen jedoch unter freiem Himmel schlafen, was bei den Temperaturen im Moment (noch) kein Problem ist. Insgesamt ist die Situation über kommunale Strukturen gut geregelt.

Bisher gab es keinerlei Infos über Italien. Wir sehen unsere Aufgabe auch darin, neue Einsatzorte auszukundschaften und andere Freiwilligengruppen darauf aufmerksam zu machen. Dadurch verhindert man, dass die ganze humanitäre Hilfe nur an einen Ort gelangt und andere Brennpunkte vollkommen vergessen werden. Wir haben unseren Bericht über Como und Mailand an die Informationsquellen der Freiwilligenstrukturen in Europa weitergegeben. Durch Kontakte knüpfen vor Ort und kennenlernen der dortigen Infrastruktur können wir die Situation vor Ort besser beobachten, damit wir schnell und effizient helfen können, sobald die Lage vor Ort kritischer wird.

Momentan sehen wir jedoch den Brennpunkt eher in Serbien und dort können wir momentan am effizientesten mit unseren Strukturen helfen. Ein paar Sachspenden wurden in Italien gelassen, dann ging es weiter Richtung Belgrad. Dort werden wir an einem Treffen zur Vernetzung von Freiwilligengruppen in Serbien teilnehmen, um danach gemeinsam möglichst sinnvoll helfen zu können.

Verfasst von Henry und Anika

Kategorien: Allgemein

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