Werkstatt

Wir sind nun täglich in der Werkstatt und bauen Unterkünfte. Es gibt hier ziemlich feste Arbeitszeiten (9 Uhr geht’s los, um 11 Uhr dann eine Teepause, um 1 Uhr Mittagessen und um 4 Uhr fällt der Hammer). Als wir über die „Arbeitszeiten“ hinaus gearbeitet haben, hatten wir gleich den Ruf als „gründliche Deutsche“ weg. Viele Volunteers kommen aus England, aber auch aus allen anderen Ecken Europas. Auch sonst sind wir nicht ganz ausgelastet und suchen nach weiteren Aufgaben, wo wir uns engagieren können. Mittlerweile kennen wir die Jobs in der Werkstatt ganz gut und können auch schon gut einschätzen, wo man noch optimieren kann. Heute werden wir auch mal mit in den Jungle fahren und beim Zusammenbauen der Bausätze helfen.

Wegesituation

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Das halb unter Wasser stehende Baumaterial-Lager, im Hintergrund das Wohnwagencamp der Volunteers

Alle Wege hier und im Jungle sind aufgeweicht und schlecht begehbar. In einer der Teepausen konnten wir uns wieder mal nicht beherrschen und haben einfach gearbeitet: Paletten verlegt, damit die freiwilligen Handwerker*innen nicht durch knöcheltiefes Wasser laufen müssen. Das kam gut an und wieder mal wurden wir unserem Ruf als „Deutsche“ gerecht. Um die Wege im Jungle langfristig zu befestigen, sind wir mit verschiedenen Stellen in Kontakt, um zu sehen, was möglich ist. Vielleicht wird daraus ein Projekt für uns, in das wir auch sinnvoll eure Spendengelder investieren können. Besonders unter hygienischen Gesichtspunkten sind die schlammigen Wege im Camp nicht wirklich tragbar. Momentan regnet es hier fast durchgehend.

Politische Situation

Um uns ein Bild von der politischen Situation rund um das Camp zu machen, sind wir gestern in Calais bei einer Organisation („linkes Zentrum“) gewesen, die dort politische Arbeit macht. Diese berichten von „besorgten Bürgern“, die jeden Tag mit 30-50 Menschen vor dem Jungle demonstrieren und die von organsierten rechten Gruppen initiiert werden.

Jungle

Gestern waren wir in einem der Restaurants, die von Bewohner*innen des Camps geführt werden, Afghanisch essen. Das war eine interessante kulturelle Erfahrung: auf dem Boden sitzend und mit den Händen essend haben wir Fladen mit Spinat und Bohnen gegessen. Auf jeden Fall ziemlich lecker und ein schöner Abend für uns. Die Leute haben sich auch gefreut, uns als Gäste zu haben und hätten sich gerne mehr mit uns unterhalten.

Verfasst von Martin


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