calais-umsiedlungDie französischen Behörden haben beschlossen, einen ca. 100m breiten Streifen zwischen der Autobahn und dem „Jungle“ zu räumen, um zu verhindern, dass Flüchtende nachts auf die Autobahn gelangen. Für die Bewohnenden des Lagers sind ihre Zelte und Hütten, Nachbarn, bekannten Wege, Feuerstellen und die Dixis um die Ecke das einzige, was sie im Moment vielleicht ein bisschen als „Heimat“ empfinden. Dementsprechend schwer fällt ihnen der erneute Umzug. Einige wenige Flüchtende haben sich zu einer friedlichen Sitzblockade entschieden.

Für die Freiwilligen in Calais bedeutet das, dass etwa 2000 Menschen umgesiedelt werden müssen – innerhalb von wenigen Tagen. Denn dann kommt der Bulldozer und macht alles platt was noch steht. Auch die von uns gebaute Moschee steht in diesem Bereich. Angeblich dürfen Schulen, Kirchen und Moscheen aber stehen bleiben und können auch weiterhin genutzt werden.

Es wurde bereits ein großer Bereich eingeebnet und vorbereitet, damit man hier die Hütten aufbauen kann, die man anderswo abbaut. Außerdem bauen die Helfenden gerade in einem absolut beeindruckenden Tempo und mit großer Ausdauer neue Hütten für die vielen Menschen, die auf einmal ohne irgendetwas dastehen.

Die Organisation, bei der wir uns auch am Hüttenbau beteiligt haben, hat akut um Spenden gebeten, um diese Umsiedlung finanzieren zu können. Solche Organisationen haben in der Regel nicht einige Tausend Euro in der Hinterhand um auf so etwas vorbereitet zu sein. Den jeder ausgegebene Euro macht mehr Sinn als ein Euro auf dem Konto. Wir haben noch nicht alle Spendengelder ausgegeben, weil erfreulicherweise auch nach unserer Rückkehr weiter Geld angekommen ist. Wir haben davon gestern 500 Euro an diese Organisation gespendet, 500 weitere an Helfende im Camp in Dunkerque, wo es für einige Tage erlaubt sein soll, Hilfsgüter ins Lager zu bringen.

Bericht von Martin


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