Eine Vorhut aus fünf Freiwilligen ist gestern in Sid an der Grenze zwischen Serbien und Kroatien angekommen. Sie berichten, dass der wenige Tage alte Hilferuf nach Freiwilligen nicht mehr aktuell ist und das Camp gut strukturiert ist. Auch ein Rückstau jener Menschen mit afghanischem Pass ist hier erst einmal nicht zu befürchten, da die Grenze nicht mit einem Zaun gesichert ist und so immer wieder Weiterreiseversuche nach Kroatien stattfinden.

Anders ist die Lage in Idomeni an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien, wo bereits Ende November eine Gruppe von uns war. Hier werden seit wenigen Tagen nur noch Menschen mit syrischem und irakischem Pass durchgelassen. Die Grenzkontrollen sind äußerst langwierig. Alle Menschen afghanischer Staatsbürgerschaft werden gewaltsam zurück in (Abschiebe-)Lager in Griechenland geschafft. In das Camp in Idomeni kommen Freiwillige kaum rein und auch Presseteams werden von der Polizei daran gehindert, über die Lage dort zu berichten.

Einige Kilometer vor dem eigentlichen Camp warten jedoch immer wieder dutzende Busse oft 24 Stunden und länger, bevor die Menschen in das Camp am Grenzübergang gelangen.

Deshalb wird unsere Gruppe nicht wie geplant weiter nach Belgrad fahren. Denn dort greift die Polizei nun auch rigoros durch und löst alle Ansammlungen von Menschen auf der Flucht sofort auf, weshalb dort Hilfe als independent volunteers kaum möglich ist. Sie befindet sich stattdessen bereits auf dem Weg nach Idomeni.

Im Gepäck haben sie einige Decken aus einem Lagerhaus in Szeged und eine komplette Küchenausstattung. Vor Ort in Idomeni werden sie die Lage checken. Dann wird sich entscheiden, wohin die Verstärkung Anfang nächster Woche nachkommen wird.

Kategorien: Belgrad

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