Nachdem wir über die ungewisse Zukunft des Daily-Centers berichtet haben, steht es nun eindeutig fest: Das Daily-Center schließt zum Ende des Monats. Wir haben die letzten Wochen intensiv daran gearbeitet, eine neue serbische Trägerorganisation zu suchen. Hierbei wurden zwei Organisationen auf uns aufmerksam, zum einen RAS (Refugee Aid Serbia) und zum anderen CRPC (Crisis Response and Policy Center), allerdings konnte bei der detaillierteren Planung keine der beiden Organisationen die Zukunft des Centers dauerhaft sichern. Wir finden es sehr schade, dass es diesen wichtigen Ort in Zukunft nicht mehr geben wird. Im Vergleich mit anderen offiziellen und inoffiziellen Camps in Serbien sehen wir unsere Stärken allerdings an anderen Stellen, zumal es mittlerweile in Belgrad relativ viel Unterstützung durch Freiwillige und auch einige Kultur- und Sprachzentren gibt.
Durch die Schließung kamen einige Renovierungsarbeiten auf uns zu. Des Weiteren werden Teile der Ausstattung des Centers für neue Zwecke genutzt, zum Beispiel wurde die Waschmaschine für unser Projekt nach Subotica transportiert und die selbstgebauten Bänke stehen nun als Sitzgelegenheiten für das Kino in den Barracken.
Ein Projekt, das wir weiterhin in Belgrad unterstützen, ist beispielsweise das Warehouse, bei dem Einige von uns fleißig mitgearbeitet haben. Das obere Stockwerk, das zur Sachspendenlagerung und -sortierung dienen wird, ist fertig. Sehr bald können also hierüber die Sachspenden in ganz Serbien verteilt werden. Neben der Warehouse-Arbeit versuchen wir, die Barracken zum Beispiel mit Waschaktionen für Kleider, mit Spielaktionen, Kinoabenden, mit regelmäßigem Frühsport oder spontanen Deutschkursen, zu beleben. Ein weiteres schönes Event für Flüchtende und Freiwillige war der „No Border Protest“ am Samstag in einem Park nahe der Barracken. Es handelt sich hierbei um einen Protest gegen Rassismus und die Schließung der Grenzen. Mit Unterstützung zahlreicher Freiwilliger wurden von den flüchtenden Menschen Flaggen und Protestschilder gebastelt. Es gab Musik und es wurde traditionell getanzt. Glücklicherweise verlief dieser Protest in weitgehend friedlicher Stimmung.
Verfasst von Claire, bearbeitet von Kristian und Lea
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