Den Morgen verbrachten wir mit aufräumen und sortieren diverser Essens- und Materialkisten, da sich ein Auto mit 5 Leuten aus unserer Gruppe auf den Heimweg nach Deutschland machte. Nach dem Frühstück ging es ein letztes Mal gemeinsam mit allen benötigten Materialien zur Moscheebaustelle in den Jungle. Letzte Absprachen wurden gehalten, bevor wir Abschied voneinander nehmen mussten. Ich denke, wir trennten uns alle mit sehr gemischten Gefühlen. Einerseits waren wir als diejenigen die blieben auch ein bisschen neidisch auf die Dusche und das eigene Bett, dass die anderen Freiwilligen jetzt in Deutschland erwarten würde. Unter den Heimfahrenden andererseits war dem ein oder anderen schwer ums Herz, bei dem Gedanken in den Alltag zurück zu kehren.

Um 11:00 Uhr konnte dann schließlich die Arbeit an der Moschee wieder aufgenommen werden. Innerhalb weniger Minuten standen auch unsere kurdischen Unterstützer bereit und packten fleißig mit an. Zuerst wurden alle restlichen Seitenwände verschraubt. Hiernach konnten wir beginnen, eine Plane über den Dachstuhl zu ziehen und diese zu fixieren. Wie schon so häufig hatten wir uns die Arbeit vorher in der Theorie einfacher und schneller vorgestellt. Die Tatsache, dass wir nur noch zu viert und schon erschöpft von den vorherigen Arbeitstagen zur Tat schritten, trug sicher dazu bei, dass bis zum Mittagessen erst die eine Hälfte des Dachs fixiert werden konnte. Die schier nie endende Motivation der Kurden spornte uns jedoch weiter an und mit vereinten Kräften schafften wir es ca. gegen 16:00 das Dach überall anzubringen. Pünktlich hierzu begann es dann auch zu regnen und wir beschlossen den Feinschliff an der Moschee auf morgen zu verschieben und uns einem ganz anderen Projekt zuzuwenden: Unserer Körperhygiene.

Wer jetzt jedoch Berichte über eine nervenaufreibende Suche nach einer Dusche erwartet, muss enttäuscht werden. Mit mehr Glück als Verstand landeten wir auf dem Heimweg im „Truckerparadies“- eine große verlassene Anlage mit kostenlosen Duschmöglichkeiten. Mit einer Mischung aus Schadenfreude und einem schlechten Gewissen genossen wir das warme Wasser. Jetzt sitzen wir gemeinsam im Bus und planen schon den morgigen Arbeitstag.

02.01.16, verfasst von Lolla & Lilofee


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