Warten in Idomeni

Um es kurz zu machen: An der Situation der Menschen im Camp in Idomeni hat sich in den letzten Tagen wenig geändert. Nach wie vor kommen nur wenige Dutzend Menschen pro Tag über die Grenze und mittlerweile werden 12 000 Menschen im Camp vermutet. In den letzten Tagen war zudem die internationale Presse stark vertreten, was zum einen erfreulich ist, zum anderen aber ein absurdes Bild hinterlässt, wenn Übertragungswagen das ganze Camp blockieren und Zelte, in denen Menschen schlafen, als Nachrichtenhintergrund herhalten müssen und die gesamte Nacht beleuchtet werden. (mehr …)

Sachspenden – Nachhaltige Hilfsgüter oder sinnloser Müll?

Heute sind wir von Dunkerque nach Calais ins Warehouse gefahren.
Dort waren wir positiv überrascht, alles läuft verhältnismäßig organisiert ab und es sind viele HerferInnen vor Ort. Die Werkstatt zieht gerade in eine neue Halle um, daher wird im Moment wenig gebaut. Das riesige Schlammfeld rundherum ist mit Kies aufgeschüttet, man muss also nicht mehr durch knöcheltiefen Matsch über das Gelände stiefeln.
Unsere Arbeit heute: (mehr …)

Zurück in Grand-Synthe – Zwischen zerbrechlichen Strukturen und Angst vor der Räumung

Am 27.02. ist eine zweite Voluntiere Gruppe, Luzie, Mattis, Johanna und Lolla, wieder nach Frankreich aufgebrochen. Seit dem wir im Januar Frankreich verlassen haben, ist politisches einiges passiert, weswegen wir uns am Abend unserer Ankunft erst einmal ein Überblick verschaffen mussten. Außer Lolla war noch niemand von uns zuvor in Grande-Synthe und so war der erste Gang durch das Camp für alle bedrückend. (mehr …)

Trotz menschenunwürdigen Verhältnissen wird getanzt

Erschlagend ist die Menge an neuen Informationen, die täglich mehrmals im volunteers house verbreitet werden. Genauso erschlagend wie die Zahlen der hilfesuchenden Menschen, die wir in der Morgenrunde aktualisieren:
Letzte Nacht wurden 7000 Menschen nur im Grenzcamp in Idomeni gezählt, weitere 1000 an der Tankstelle in Polykastro und eine unendlich große Dunkelziffer in den umliegenden Wäldern. Seit Freitag ist die Grenze drei Tage lang für alle Nationalitäten geschlossen. Das bedeutet, dass einige (mehr …)

„Zurück“ in Idomeni – Die Lage bleibt unberechenbar

Ein Bericht vom 25.02.2016 aus Idomeni:

12789766_10204204459190747_592844709_oGestern Abend erreichten wir die griechische Grenze, allerdings war sie wegen der Streiks der Bauern gegen die Sparmaßnahmen der EU für einige Stunden geschlossen. Im Camp in Idomeni hat sich zu unserem letzten Aufenthalt dort vor drei Monaten einiges geändert, am stärksten wohl die Professionalität des Grenzschutzes. Der Zaun ist mittlerweile von beiden Seiten mit doppeltem Nato-Stacheldraht gesichert und etwa 10 Meter dahinter befindet sich ein zweiter, ebenso hoher, furchteinflößender Zaun. Zudem war eine auffällig hohe Polizeipräsenz vor Ort, obwohl im Camp hauptsächlich Familien mit Kindern aus Syrien und dem Irak darauf warten, weiter nach Gevgelija laufen zu dürfen, um sich dort legal registrieren zu lassen. Im Camp in Idomeni trafen wir auf den Dresden Balkan Konvoi, der mit drei Personen und einer Gulaschkanone über Nacht die Menschen, die draußen in Campingzelten schlafen müssen, mit heißem Tee versorgen. (mehr …)

Erster Lagebericht aus Serbien

Eine Vorhut aus fünf Freiwilligen ist gestern in Sid an der Grenze zwischen Serbien und Kroatien angekommen. Sie berichten, dass der wenige Tage alte Hilferuf nach Freiwilligen nicht mehr aktuell ist und das Camp gut strukturiert ist. Auch ein Rückstau jener Menschen mit afghanischem Pass ist hier erst einmal nicht zu befürchten, da die Grenze nicht mit einem Zaun gesichert ist und so immer wieder Weiterreiseversuche nach Kroatien stattfinden. (mehr …)

Was bisher geschah und geschehen wird 

Seit unserem letzten Einsatz in Calais hat sich einiges bei uns getan!

Vor allem haben wir uns deutlich vergrößert. Anfangs waren wir im November zu fünft in Idomeni, dann einen Monat später mit 19 Freiwilligen in Calais und mittlerweile bestehen die Voluntiere schon aus knapp 50 Personen, die zu ähnlichen Aktionen wie bisher aufbrechen möchten. (mehr …)

„Spendendilemma“

Gesetze bzw. die daraus resultierenden Rechte werden geradezu sinnlos, wenn die mit ihnen verbunden Pflichten nicht auch vom jeweiligen Adressaten erfüllt werden.
Genau dieses Problem hat uns aus gegebenem Anlass während und nach dem Calaisaufenthalt sehr beschäftigt.

Das ganze Konzept der Rechte von Geflüchteten hängt solange in der Luft, wie nicht angeben werden kann, wer der Adressat von basalen Rechten wie dem Recht auf Sicherheit und dem Recht auf Subsistenz sein soll. Rechte hat jemand, wie oben gesagt, immer auf etwas gegenüber jemandem. Wer ist also verantwortlich für den Schutz und die Bereitstellung der Rechtssubstanz, auf die diese Menschen kraft eines (Menschen)Rechts einen legitimen Anspruch haben? (mehr …)

Neueste Ereignisse in Calais

calais-umsiedlungDie französischen Behörden haben beschlossen, einen ca. 100m breiten Streifen zwischen der Autobahn und dem „Jungle“ zu räumen, um zu verhindern, dass Flüchtende nachts auf die Autobahn gelangen. Für die Bewohnenden des Lagers sind ihre Zelte und Hütten, Nachbarn, bekannten Wege, Feuerstellen und die Dixis um die Ecke das einzige, was sie im Moment vielleicht ein bisschen als „Heimat“ empfinden. Dementsprechend schwer fällt ihnen der erneute Umzug. Einige wenige Flüchtende haben sich zu einer friedlichen Sitzblockade entschieden. (mehr …)