Es geht wieder nach Belgrad

Liebe Interessierte, liebe Freunde,

am Wochenende geht es für uns wieder los auf die „Balkanroute“, genauer: nach Belgrad.

Im Sommer diesen Jahres waren einige von uns bereits in der Hauptstadt von Serbien. Durch zahlreiche Spenden war es uns möglich, eine Räumlichkeit für Geflüchtete zu gestalten. Im „Daily Center“ haben die Menschen die Möglichkeit Sprachkurse zu besuchen, das tägliche Warten mit verschiedensten Spielen und Workshops zu überbrücken, zu Duschen oder durch Wlan in Kontakt mit der Heimat zu bleiben. Hiermit möchten wir all unseren Spender_Innen für die Unterstützung danken, ohne welche dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre.
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Neues aus den Camps in Nordfrankreich

Anika und Malte berichten über ihre Fahrt nach Grande-Synthe/Dünkirchen & Calais vom 14.10. – 18.10.2016:

Mehrere Male waren wir mit Rigardu nun schon in Calais und Umgebung, wo momentan über 10.000 Menschen auf der Flucht in menschenunwürdigen Bedingungen leben. Als wir von der angekündigten Räumung für den 17. Oktober gehört hatten, entschieden wir, den VW-Bus vollzupacken und ein paar dringend benötigten Sachspenden von Hildesheim runter nach Dünkirchen zu bringen. Zwei Tage vor Abfahrt verbreiteten wir einen Sachspendenaufruf per Mail und sozialer Netzwerke. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich ein riesiger Haufen mit Decken, Schlafsäcken, Jacken, Pullis und Schuhen angesammelt. Sogar der lokale Radiosender und die örtliche Zeitung wurden auf uns aufmerksam, sodass wir noch ein schnelles Radiointerview am Telefon machten und es einen Fototermin und einen Artikel in der Zeitung gab.  (mehr …)

Die aktuelle Lage – ein Bericht

Seit der letzten Woche ist einiges passiert: Deutschunterricht, Duschen und ein Recyclingworkshop. Von nun an gibt es zwei Mal pro Woche einen Deutschkurs mit Nora von „Hot Food Idomeni“, der begeistert angenommen wird. Endlich ist die Dusche repariert und wird tagtäglich rege genutzt, geradezu überflutet! Der Recyclingworkshop gab die Möglichkeit, sich eine eigene Waschtasche aus PET-Flaschen und einem Reißverschluss zu basteln. Dank großzügiger Spenden haben wir mittlerweile eine Waschmaschine, um die Handtücher fürs Duschen waschen zu können. (mehr …)

Motivation – ein persönlicher Blogpost

Wieso machen wir das Alles eigentlich? Sind wir „Voluntouristen“? Kennen wir noch den Unterschied zwischen „Holidarity“ und „Solidarity“? Was treibt uns neben der politischen Motivation und unserem Mitgefühl überhaupt nach Belgrad, um Treppen zu bauen, Waschmaschinen zu kaufen und mit Flüchtenden Karten zu spielen? Es ist offensichtlich, dass man darüber kilometerlange Blogposts schreiben könnte. Ich mach’s kurz.

Es ist mir nicht egal, wieso Menschen an Fluchtstationen fahren, um Flüchtende zu unterstützen. Profilierung, Sensationsgeilheit, Festivalfeeling in Camps, abwärtsgerichtete Selbstvergleiche – das sollten nicht die Gründe sein. Aber ich weiß auch, dass man einige dieser Dinge nur schwer vermeiden kann. Und ich sehe nichts Schlechtes dabei, wenn jemand seine Zeit bei einem „Hilfseinsatz“ auch genießt.

Deshalb schreibe ich über nicht-altruistische Motive, die für mich eine große Rolle spielen: (mehr …)

Zentrum der kulturellen Schönheit

Langsam aber sicher haben wir für das Zentrum einen Rhythmus gefunden. Fast hätte ich das Wort „Alltag“ verwendet, aber das hätte es nicht wirklich getroffen. Dafür gleichen sich die Tage viel zu wenig. Ich glaube aber, dass man nur schwer nachvollziehen kann, was hier in den letzten zwei Wochen eigentlich genau entstanden ist, wenn man es nicht selbt gesehen hat. (mehr …)

Wir sind offen!

Wenn wir wenig von uns hören lassen, ist das eigentlich immer ein gutes Zeichen. Dann passiert hier so viel, dass unsere Gedanken fast immer bei unseren Projekten und nur selten bei unserem Blog sind.

Das Wichtigste: Unser Kulturzentrum ist eröffnet! Dabei handelt es sich um ein kleines Haus, offen für alle Menschen, die ihre Nachmittage darin verbringen möchten.

Die Zeit bis zur Eröffnung am Samstag (3.9.) verbrachten wir sehr aktiv damit, über die Einrichtung im Zentrum nachzudenken. Die meisten Möbel haben wir selbst gebaut, beziehungsweise erst mal das Material dafür aus unterscheidlichsten Quellen organisiert. Denn in Belgrad kann man nicht einfach so in einen Baumarkt fahren um Bauholz zu kaufen. Dafür bekommt man an fast jeder Straßenecke Zement und Schrauben zu unschlagbaren Preisen. So entstanden mehrere Tische, Regale, Bänke, eine Tischtennisplatte, eine Tafel für Sprachunterricht und unzählige weitere kleine Dinge.
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Endspurt zur Eröffnung des kulturellen Zentrums

Über das Dröhnen des Generators hinweg erscholl immer wieder lautes Gelächter, als wir Samstag vor einer Woche endlich unser Kino aufbauen konnten. Die Leinwand besteht aus einem Bettbezug, den wir zwischen zwei Holzleisten aufgespannt haben. Im Park durften wir den Abend ohne polizeiliche Erlaubnis nicht durchführen. Es ist insgesamt schwierig, innovative oder auch simple Ideen in der Öffentlichkeit der Stadt umzusetzen. (So mussten wir etwa eine einfache blaue Leine, die wir als Netz im Park dort aufgespannt hatten, wo die Menschen ohnehin Volleyball spielen, gleich wieder abnehmen.) Nach einigem Hin und Her haben wir Leinwand, Projektor, Boxen und Generator dann bei den verlassenen Lagerhallen aufgebaut, bei denen viele Schutzsuchende ihre Nächte verbringen. (mehr …)

Musik und Inspiration über Grenzen hinweg

Die Stadt stand zu ihrem Wort: Das Fest im Park am Sonntag verlief überwiegend ruhig und alle hatten eine ausgelassene Zeit. Der Höhepunkt des Abends war natürlich die Darbietung von Alba und Elena auf der Violine gleich zu Anfang 😉

In den Tagen nach dem Fest kamen zwar immer wieder Busse, um Menschen nach Krnjača zu bringen, aber die Situation entspannte sich zusehends. Mittlerweile stehen die Busse schlichtweg parat, niemand wird aber mehr gezwungen, sich in die Camps zu begeben. Wer freiwillig gehen möchte, kann das natürlich tun.

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